Psychologisch-psychotherapeutische Behandlung

Wenn einer der folgenden Sätze auf zutrifft, ist es sinnvoll, eine/n psychologisch-therapeutische/n Experten/in aufzusuchen.

- Ich bekomme rasendes Herzklopfen und Angst, dass ich sterben muss.

- Ich fühle mich krank, und es gibt keinen medizinischen Befund.

- Ich vermeide es, bestimmte Dinge zu tun, die ich gerne tun würde.

- Ich habe eine der folgenden Ängste: vor dem Kontakt zu meinen Mitmenschen, vor großen Plätzen, vor engen Räumen, vor Autoritäten,
 vor bestimmten Tieren ua.

- Ich habe Probleme beim Ein- und Durchschlafen.

- Ich plage mich oft mit Gedanken, von denen ich glaube, dass ich mit niemandem darüber reden kann (Alpträume, Stressgefühle, Schuldgefühle, Hassgefühle .... ).

- Ich fühle mich lustlos, erschöpft und ständig überfordert.

- Ich befinde mich in einer belastenden Umbruchsituation (Todesfall, Arbeitslosigkeit, Scheidung, Trennung, Unfälle ..).

- Ich bin oft niedergeschlagen und habe keine Freude am Leben.

- Ich denke manchmal an Selbstmord.

- Ich lebe in einer schwierigen Beziehung, sie nimmt mir die Luft zum Atmen.

- Ich bin süchtig - nach Alkohol, Drogen, Essen, Hunger, Liebe, Spiel.

- Ich kann ohne bestimmte Rituale (z.B. ständiges Waschen, Zusperren, ...) nicht leben, obwohl diese mein Leben sehr einengen.

- Ich möchte meine Entwicklungspotentiale besser ausschöpfen und weiß nicht wie.

- Ich möchte meine Beziehungen verbessern (und brauche dazu Rückmeldungen über meine Stärken und Schwächen).

- Meine Kinder brauchen meine Unterstützung, und ich fühle mich dabei oft überfordert.

- Ich komme mit meiner Sexualität nicht zurecht.

- Ich kann mich oft nicht entscheiden, und das quält mich.

  

 Kognitive Verhaltenstherapie  -  Programm-Kontroll-Therapie

eine der effizientesten und erfolgreichsten psychologisch-therapeutischen Methoden
N  ä  h  e  r  e  s

 Schwerpunkte in der Therapie von Dr. Kriechbaum:

Behandlung von unerwünschten, unangemessenen oder destruktiven kognitiven, emotionalen, vegetativen und behavioralen psychoneuronalen Programmen.
Abbau von gedanklichen und emotionalen Hineinsteiger- und Aufschaukelungs-Prozessen, Stress-Störungen, vegetativen u. psychosomatischen Störungen, Ängsten, Panikattacken, Schlafstörungen, Selbstwertstörungen, Unsicherheit, Kommunikations-, Präsentations- und Beziehungsstörungen, Fehlverhalten, Frust, Unlust, Bedürfnis-Befriedigungs-Störungen, belastenden Problemen und Konflikten, depressiven Verstimmungen, Depressionen

Bedürfnis-Befriedigungs-Störungen
  Definition, Bedürfnispyramide, Studie
Stress
  Stress-Theorien, Stress-Symptome, Burnout-Syndrom, Behandlung
Schlafstörungen
  Ursachen, Auslöser, Schlafförderung
Angst, Panikattacken
  Ursachen, Auslöser, Teufelskreis der Angst, Behandlung
Selbstwertgefühl
  Ursachen, Symptome, Behandlung
Depressive Verstimmungen, Depressionen
  Psychologische Erklärungsmodelle, Auslöser, Behandlung

zur 
O n l i n e - B e s c h r e i b u n g
Bedürfnis-Befriedigungs-Störungen

Ein Bedürfnis ist eine relativ stabile Persönlichkeitseigenschaft.
Ein Bedürfnis wird oft als Ausdruck eines physiologischen oder psychologischen Mangelzustands definiert, der mit dem Streben nach Bedürfnisbefriedigung verbunden ist, um sich (wieder) ausgeglichen und wohl zu fühlen.
Im Unterschied dazu ist ein Wunsch der Drang, ein bestimmtes Begehren zu erfüllen und stellt bereits eine Konkretisierung hin zu einer Strategien dar.
Während die Bedürfnis-Befriedigung eine weitgehende Notwendigkeit zur Förderung der körperlichen und seelischen Stabilität darstellt, ist die Wunschbefriedigung ein Antrieb zur Verwirklichung persönlicher Ziele.

Die Bedürfnispyramide von Abraham Maslow stellt ein Modell angeborener Bedürfnisse dar. Es ist hierarchisch aufgebaut, wonach ein Bedürfnis erst dann voll zur Geltung kommt, wenn die in der Rangreihe davor stehenden Bedürfnisse befriedigt worden sind.
1. Physiologische Bedürfnisse: Subsistenz (Lebensunterhalt), Nahrung, Atmung, Schlaf, Bewegungsdrang, Sexualverlangen, Bemutterung, Entspannung
2. Sicherheitsbedürfnisse: Schutz, Vorsorge, Stabilität, Struktur, Ordnung, Gesetze, Grenzen, Angstfreiheit, Ruhe, Behaglichkeit
3. Soziale Bedürfnisse: Kontakt, zwischenmenschliche Bindungen und Beziehungen, Verständnis, Partizipation, Zugehörigkeit, Geborgenheit, Zuwendung, Liebe, Intimität
4. Ich-Bedürfnisse: Identität, Selbstwert, Kreativität, Spontaneität, Kompetenz, Leistung, Anerkennung, Akzeptanz, Würde, Wertschätzung, Aufmerksamkeit, Bedeutung, Geltung, Status, Autonomie, Unabhängigkeit, Freiheit, Kontrolle, Stärke, Dominanz, Macht, Berühmtheit, Ruhm
5. Selbstverwirklichung: Das Bedürfnis, das eigene Potenzial auszuschöpfen sowie bedeutende Ziele zu haben und zu verwirklichen.

Bedürfnisse können unter verschiedenen Gesichtspunkten eingeteilt werden:
- Individualbedürfnisse können von einem Menschen alleine befriedigt werden (Bedürfnis nach Zuwendung).
- Kollektivbedürfnisse können nur von einer ganzen Gemeinschaft (Bedürfnis nach Sicherheit).
- Existenzbedürfnisse umfassen die Bedürfnisse nach ausreichender Nahrung, Flüssigkeit, Wohnraum und Sicherheit
- Grundbedürfnisse umfassen die Bedürfnisse nach Gesundheit, Umwelt und Kleidung und Ähnlichem
- Luxusbedürfnisse umfassen die Bedürfnisse nach luxuriösen Gütern und Dienstleistungen
- Materielle oder immaterielle Bedürfnisse
- Bewusste, offene oder latente, verdeckte Bedürfnisse

Untersuchungs-Ergebnnis:  
Wir Mensch können unsere Bedürfnisse nicht befriedigen.
                                           Das ist ein Hauptgrund für Konflikte, psychische Probleme und Krankheiten.
Dr. Kriechbaum hat im Rahmen seiner therapeutischen Arbeit und seiner Seminare ca. 1500 Personen hinsichtlich der Befriedigung ihrer Bedürfnisse befragt.
Das Ergebnis: keiner der Befragten hat eine zufriedenstellende Befriedigung der wesentlichen menschlichen Bedürfnisse angegeben.
Sogar körperliche Grundbedürfnisse wie Schlaf, Bewegungsdrang, Entspannung oder Sexualverlangen bleiben laut Untersuchung bei relativ vielen Personen unbefriedigt.
Auch bei Sicherheitsbedürfnissen wie Schutz, Vorsorge, Stabilität oder Ordnung und bei Sozialbedürfnissen wie Geborgenheit, Bindung, Verständnis, Zuwendung oder Partizipation gab es eine weitreichende Unbefriedigtheit.
Bei den Ich-Bedürfnissen war das Resultat (erwartungsgemäß) noch schlechter. Vor allem Bedürfnisse wie Anerkennung, Wertschätzung und Selbstwert (Frauen), Geltung, Bedeutung, Unabhängigkeit und Freiheit (Männer) sowie Kontrolle und Autonomie bleiben weitgehend unbefriedigt. Die höchste Stufe der Bedürfnis-Befriedigung, die Selbstverwirklichung, wurde von fast keinem der Teilnehmer bejaht.
Neben dem Geschlecht erwiesen sich auch Kriterien wie Lebensbereich (Partnerschaft, Familie, Bekanntenkreis, Gesellschaft, Freizeit, Ausbildung, Beruf), Alter und Herkunft von Bedeutung.
Als Ursachen für die Unbefriedigtheit wurden angeben: Fixkosten, Sachzwänge, Job, Bürokratie, Abgaben und Steuern, Familie, gesellschaftliche Zwänge.
Die Ergebnisse zeigen, dass ein starker Zusammenhang zwischen Bedürfnis-Befriedigung und Zufriedenheit sowie psychischer Gesundheit besteht: je geringer der Befriedigungs-Wert, vor allem auf den tieferen Stufen, desto unzufriedener und psychisch instabiler sind die Betroffenen. Anspannung, innere Unruhe, Angst, Frust, Aggressivität, Hilflosigkeit, Unlust und Depressionen wurden als Symptome genannt.
Eine psychische Störung liegt vor allem dann vor, wenn Bedürfnisse auf den unteren Stufen unbefriedigt bleiben, aber Befriedigungen auf höheren Stufen mit Nachdruck angestrebt (und auch erreicht) werden. Solche Kompensations-Systeme (Macht statt Geborgenheit, Geld statt Sex oder Leistung statt Selbstwert) sind oft sehr instabil und führen bei einem Zusammenbruch nicht selten zu massiven psychischen Problemen.
Die Schlussfolgerung: bei der Lebensgestaltung sollte auf die menschlichen Grundbedürfnisse mehr Augenmerk gelegt werden.
Darauf zielt z.B. die Programm-Kontroll-Therapie ab. Neben dem richtigen Bewerten und Denken, der Realisierung eines individuell angemessenen Stressniveaus und der Bewältigung von belastenden Problemen wird an der Befriedigung wesentlicher Bedürfnisse gearbeitet. Die therapeutischen Ergebnisse sind damit signifikant besser und vor allem deutlich nachhaltiger.

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Stress - Ursachen, Auslöser, Symptome, Folgen
Als Stress wurde ursprünglich von Hans Selye ein Zustand mit einer bestimmten Symptomatik bezeichnet, der von außen einwirkenden Reizen, den sogenannten Stressoren, herbeigeführt wird. Stress ist eine bestimmte Reaktion des Organismus auf Belastungsreize (Stressoren). Physiologische Maßnahmen werden in Gang gesetzt, um den Organismus in die Lage zu versetzten, mit der Belastungssituation fertig zu werden.
Stress zählt zu den häufigsten und gleichzeitig zu den am meisten unterschätzten Krankheitsverursachern.
Zahlreiche Untersuchungen zeigen das eindrucksvoll auf.
- Nach Einschätzung der Harvard Medical School können 60 bis 90 % aller Erkrankungen auf Stress zurückgeführt werden.
- Mehr als 3/4 der Österreicher klagen über Zeitdruck, 53 % sehen ihre Gesundheit durch Stress gefährdet.
- Ärzte der Wiener Akademie für Ganzheitsmedizin haben festgestellt, dass Stress am Arbeitsplatz die häufigste Ursache für Herz-Kreislauf-Beschwerden, Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Magen-Darm-Störungen ist.
- Der 1. Weltkongress zum Thema Stress 1994 kam zum Ergebnis: 2/3 aller unserer Krankheiten werden direkt oder indirekt durch Stress mitverursacht.
- In den USA kosten die Stressschäden den Unternehmen jährlich etwa 200 Milliarden Euro.
- Die Stiftung für die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der EU in Dublin kommt in ihrer jüngsten Untersuchung (21.500 Personen wurden befragt) zum Schluss, dass sich für den Großteil der 159 Millionen Erwerbstätigen in der Europäischen Union die Arbeitsbedingungen in den letzten fünf Jahren verschlechtert haben. 60 % fühlen sich unter ständigem Termindruck, 28 % klagen über Stress, 23 % fühlen sich ausgebrannt.
- Eine weitere EU-Studie (2002) zeigt, dass Stress am Arbeitsplatz das zweitgrößte berufsbedingte Gesundheitsproblem nach Rückenschmerzen ist - 28% der Arbeitnehmer in der EU, etwa 41 Millionen, sind davon betroffen. Die häufigsten Ursachen sind Jobunsicherheit, Überarbeitung, Monotonie, Zeitlimits, hohe Arbeitsgeschwindigkeit und Mobbing. 50 bis 60% der verlorenen Arbeitstage sind demnach auf Stress zurückzuführen. Dieser Verlust von Millionen Arbeitstagen kostet jährlich 20 Milliarden Euro. Die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz hat im Jahre 2002 eine europaweite Kampagne zur Bekämpfung von arbeitsbedingtem Stress gestartet.
- Nach einer Umfrage des Wiener Instituts für Sozialmedizin leiden 67 % der Frauen und 54 % der Männer an chronischer Müdigkeit, 49 % der Frauen und 39 % der Männer leiden unter Nervosität. Ein Drittel der Österreicher hat stressbedingte Schlafstörungen.
- Eine andere Studie zum Thema Stress zeigt auf, dass 85 % der Manager unter Schlaflosigkeit, einem nervösen Magen oder Herzrhythmusstörungen leiden. Mehr als zwei Drittel der Manager erwarten, dass die Stressbelastung weiter steigen wird. Immerhin jeder dritte Manager fühlt sich von Investoren verfolgt, die immer mehr und immer schneller Gewinne sehen möchten.
- Besonders gefährdet sind 30- bis 50-jährige dynamische Personen, die sich hohe Ziele setzen und der Meinung sind, alles locker wegstecken zu können. Irgendwann drohen massive Stressreaktionen: Angespanntheit, Nervosität, Herz-, Kreislaufprobleme, Schwächung des Immunsystems, Überforderungs- und Erschöpfungszustände bis hin zum Burnout - ausgebrannt und erschöpft, nichts geht mehr.
- Immer häufiger leiden Frauen unter der Mehrfachbelastung Familie, Haushalt, Job. Der daraus resultierende Stress ist eine der Hauptursachen für Herzerkrankungen bei Frauen. 44 % aller Frauen sterben in Österreich an einem Herzinfarkt.
- Neueste Untersuchungen zeigen, dass durch Stress beim Autofahren, ausgelöst vor allem von Zeitdruck, Staus, Baustellen, Parkplatzsuche, Trödlern und Dränglern, die Unfallwahrscheinlichkeit um das Fünffache steigt - um genauso viel wie bei einem Promille Alkohol im Blut. Autolenker, die unter Stress stehen, scheinen zudem nicht einmal einfachste Aufgaben wie das Addieren von Nummern lösen zu können.
In einer Zeit der Hektik und ständigen Leistungsanforderung ist es also oft sehr schwer, die nötige Ruhe und Stabilität zu bewahren. Immer mehr Menschen fühlen sich gestresst und leiden unter den Stressfolgen.
Stress entseht zum einen aufgrund tatsächlicher Belastungen (objektive Stessoren), zum anderen aufgrund der individuellen Situationsbewertung und erworbener neuronaler Reaktionsmechanismen (subjektive Stressoren).
Objektive Stressoren sind etwa Schlafentzug, Verletzungen, schwere Operationen, Verbrennungen, Unterkühlung, Hitze, Kälte, Luftdruckveränderungen, Hunger, Durst, Lärm, intensives Licht, Isolation, Dichte (wie Bevölkerungsdichte), monotone Arbeit, Unterforderung und Überforderung, schlechte Lebens- und Arbeitsbedingungen, Nichterfüllung wesentlicher Bedürfnisse.
Subjektive Stressoren weisen bestimmte Kriterien auf. Die negative Beurteilung des wahrgenommenen Reizes (bedrohlich, unangenehm usw.), die negative Bewertung der eigenen Bewältigungsmöglichkeiten (Unwissenheit, Unerfahrenheit, Selbstzweifel, Unentschlossenheit) oder fehlgeschlagene Bewältigungsversuche stellen stressauslösende Belastungen dar. Dabei spielen die persönlichen Erfahrungen, Einstellungen, Persönlichkeitseigenschaften und Fähigkeiten eine wesentliche Rolle. Derartige Stressoren sind etwa Leistungsdruck, Zeitdruck, Existenzdruck, Konflikte, zu hohe Erwartungen, Enttäuschungen, Bedrohungen, Hilflosigkeit oder Zweifel. Darüber hinaus lösen bestimmte Stressoren alleine aufgrund der Wahrnehmung eines Reizes, ganz ohne Bewertung, neuronale Überreaktionen (sog. spontane Mandelkernerregungen) aus. Reflexartig auftretende Emotionen wie Angst oder Wut führen in der Folge zu massiven Stresszuständen. Die Grundlagen für derartige Abläufe sind oft traumatische Erlebnisse wie schreckliche Ereignisse, Unfälle, Schicksalsschläge oder Panikattacken.
Die daraus resultierenden Stress-Symptome können sich auf vielfältige Weise äußern: Unruhe, Nervosität, Schlafstörungen, Müdigkeit, Muskelverspannungen, Kreuz- und Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Schweißausbrüche, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Essstörungen, Magen-Darm-Störungen, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Bluthochdruck, Schwindel, Atemstörungen, Sexualstörungen, Störungen des Immunsystems, Ängste, Depressionen oder Verhaltensstörungen. Lange anhaltender und massiver Stress kann schließlich zum bekannten Burnout-Syndrom führen. Erschöpfungszustände, geistige Leere, Lustlosigkeit, schwere psychische und körperliche Störungen bis hin zur völligen Arbeitsunfähigkeit sind die möglichen Auswirkungen.
Chronischer Stress entsteht vor allem dann, wenn wesentliche Bedürfnisse nicht befriedigt werden. Alleinsein, frustrierende Arbeitssituation, unerfüllter Kinderwunsch, mangelnde Anerkennung, das Gefühl, die Kontrolle über das eigene Leben zu verlieren, usw. lasten oft schwer auf der Seele.
Stressreaktionen dienen einerseits dazu, den Körper vor Belastungen zu schützen, können aber andererseits bei andauernder Belastung zu gesundheitlichen Schäden führen.

Grundsätzlich können zwei Arten von Stress unterschieden werden:
Der Eustress, der als Reaktion auf positive und freudige Erlebnisse (Heirat, Geburt eines Kindes, Gehaltserhöhung) entsteht und dem Betroffenen, wenn er nicht zu extrem ist, kaum schaden kann.
Der Distress, der als Reaktion auf negative und unangenehme Erlebnisse und Umweltreize folgt, kann den Organismus sehr wohl schädigen. Im Unterschied zum Eustress, der schneller abgebaut wird, kann der Distress zu einem Dauerzustand werden und die Energiereserven erschöpfen. Langanhaltende Stressreaktionen können zu chemischen Veränderungen im Körper führen und in der Folge die Gesundheit gefährden.
Die Stress-Schwelle, an der körperliche oder seelische Schädigungen auftreten, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Ein gewisses Maß an Stress ist sogar notwendig, um uns zu fordern, unsere Kräfte zu mobilisieren und den Aufgaben des Lebens gerecht zu werden. Ein völliger Mangel an Stress kann zu psychischen und physischen Missempfindungen führen.
Entscheidend für die Art der Reaktion ist immer auch die subjektive Bewertung der jeweiligen Situation. Was bei dem einen schon größte Angst auslöst, kann ein anderer ruhig und gelassen hinnehmen.
 
Stresstheorie von Cannon (1932)
Nach Walter Cannon führt ein Stressor zu einem fight-flight-Syndrom (Kampf-Flucht-Syndrom). Alle dafür notwendigen Organe werden in Bereitschaft gesetzt. Das erfolgt über die Sympathicusaktivierung und die Ausschüttung von Adrenalin und Noradrenalin aus dem Nebennierenmark.
Stresstheorie von Selye (1957)
Hans Selye beschreibt das Allgemeine Anpassungssyndrom, dessen Stressreaktionen aus drei Phasen bestehen: der Alarmreaktion, der Widerstandsphase und der Erschöpfungsphase. Die Alarmphase ist durch eine Überaktivierung gekennzeichnet, die Widerstandsphase durch typische psychosomatische Erkrankungen wie Asthma, Hypertonie, Ulcus usw. Die Erschöpfungsphase geht mit Infektanfälligkeit, frühzeitiger Alterung, depressiven Zuständen und Ängstlichkeit einher.
1. Alarmphase: In der Alarmphase geht durch die Einwirkung der Stressoren der Gleichgewichtszustand verloren.
Es kommt zur Aktivierung des Sympathicus, die folgende Auswirkungen hat:
- Pupillenerweiterung
- Erniedrigte Speichelsekretion
- Bronchienerweiterung
- Gänsehaut durch Hautgefäßkontraktion
- erhöhte EDA (elektrodermale Aktivität)
- erhöhte Herzfrequenz und erhöhter Blutdruck
- Verengung der Blutgefäße
- Verlangsamte Magen-Darm-Peristaltik und verlangsamte Blasenentleerung
Die Sympathicus-Aktivierung führt zur Ausschüttung der Nebennierenmark-Hormone Noradrenalin und Adrenalin.
Die Noradrenalin-Ausschüttung bewirkt:
- Blutdruckerhöhung durch Blutgefäßverengung
- Freisetzung von Fettsäuren und Fettvorräten
- Verengung der Venen
- Verengung der Haut- und Eingeweidegefäße
- Erweiterung der Bronchien
Die Adrenalin-Ausschüttung bewirkt:
- Blutzuckererhöhung durch Abbau von Glykogen
- Änderung des Hirnstrom-Bildes: Alpha-Rhythums-Blockade und Entstehen des Beta-Rhythmus
- Verstärkte Durchblutung der Muskulatur
- Zunahme der Herzfrequenz
In der Alarmphase wird eine Verbesserung des Blutzuflusses zu den Muskeln, zum Herz und Gehirn bewirkt. Zudem kommt es durch vermehrten Sauerstoff-Transport zu einer verbesserten Belüftung der Lungen.
2. Widerstandsphase: Bei anhaltender Belastung kommt es vor allem zur Ausschüttung von Cortisol aus der Nebennierenrinde. In der Widerstandsphase erreichen die Anpassungs-Reaktionen ihr Optimum. Es kommt zur gegenregulatorischen Wirkung des Parasympathicus. Die Sympathicus-Wirkung wird damit gebremst. Die Symptome der Alarmphase werden abgeschwächt. Die Herzschlagfrequenz, der Blutdruck und der Blutzuckerspiegel sind anhaltend hoch. Die Blutversorgung der Muskulatur ist nach wie vor verstärkt. Eine weitere Energiegewinnung erfolgt über die Zucker- und Fettfreisetzung aus der Muskulatur und der Leber. Die Gedächtnisleistung ist beeinträchtigt, die Immunabwehr ist vermindert und die Resistenz gegenüber neu auftretenden Stressoren ist reduziert.
3. Erschöpfungsphase: Ist der Organismus den schädlichen Stressoren zu lange ausgesetzt, kann der Widerstand nicht länger aufrechterhalten werden. In der Erschöpfungsphase gehen die Anpassungsmöglichkeiten verloren. Es kommt zu Problemen bei der Energiebereitstellung. Die Wachstums-, Fortpflanzungsprozesse und die Immunabwehr funktionieren nicht mehr. Wenn die Nebennierenrinde ihren Vorrat entleert hat, kann die Stressbewältigung nicht mehr erfüllt werden. Es kommt zur Vergrößerung der Nebennierenrinde (Fettleibigkeit, Vollmondgesicht, hoher Blutdruck mit abnormer Vermehrung der Erythrozyten, Leukozyten und Thrombozyten sind mögliche Folgen), zur Schrumpfung der Thymusdrüse, Ulcusbildung, Störungen im Darmbereich, Gewichtsverlust und psychosomatischen Störungen. Langzeitfolgen wie etwa Hypertonie, Herz-, Nierenerkrankungen, Entzündungskrankheiten und Allergien sind möglich.
Nach Selye gibt es zwei Möglichkeiten der Krankheits-Entstehung durch Stress: Schädigung durch mangelnde Anpassung (Stressulcus) oder Schädigung durch überschießende Anpassungsreaktionen (Hypertonie).
Untersuchungen zeigen, dass die Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol bei Menschen, die nicht gut in Form sind, höher liegen. Das trifft vor allem auf Adrenalin und Nordarenalin zu. Adrenalin soll vor allem auf psychologischen Stress hinweisen, Noradrenalin auf körperliche Belastung, Cortisol auf den Grad der empfundenen Bedrohung.
Die Adrenalin-Ausschüttung erfolgt aufgrund der Sympathicus-Aktivierung sehr rasch und bewirkt vor allem folgende Symptome:
- Innere Unruhe, Nervosität, erhöhte Wachsamkeit
- Flaues Gefühl im Bauch - durch erhöhte Magen-Darm-Sekretion
- Herzklopfen - infolge der erhöhten Herzfrequenz, um die bereitgestellte Energie rascher an die Organe zu bringen
- Rasches Atmen - erhöhte Atemfrequenz, um mehr Sauerstoff zu den lebenswichtigen Organen zu transportieren
- Hitzegefühl im Kopf, Schweißausbruch - infolge des erhöhten Blutdrucks
Wenn die Belastung länger andauert, wird im Hypothalamus das Corticotropin-Releasing-Horman (CRH) freigesetzt, die Hypophyse schüttet daraufhin das adrenocorticotrope Hormon (ACTH) aus, was die Nebennierenrinde veranlasst, Cortisol auszuschütten. Dieses Stresshormon gewährleistet die erhöhte Energiegewinnung und den beschleunigten Transport der Energie auf längere Zeit. Über die Zucker- und Fettfreisetzung aus der Muskulatur und Leber erfolgt eine weitere Energiegewinnung. Darüber hinaus wird das Immunsystem heruntergefahren, um zusätzliche Energie zu gewinnen. Folgende Symptome können durch die Cortisol-Ausschüttung auftreten:
- Beeinträchtigung des Gedächtnisses
- Erhöhte Reizbarkeit
- Herzbeschwerden durch wechselnden, sprunghaften Herzrhythmus
- Muskelkrämpfe durch den Verlust an Magnesium und Kalium
- Teigige Gesichtsstruktur und aufgeschwemmter Körper durch das Zurückhalten von Salz im Körper
- Magenschmerzen durch die Erhöhung der Magensäure
- Erhöhte Infektanfälligkeit durch die Drosselung des Immunsystems
- Sexuelle Unlust durch die Verringerung der Produktion der Sexualhormone
- Müdigkeit durch den überhöhten Energieverbrauch
- Angstzustände
- Depressive Verstimmungen
Aufgrund eines Rückkoppelungsmechanismus hemmt Cortisol die ACTH-Sekretion der Hypophyse und die CRH-Ausschüttung des Hypothalamus, wodurch die Cortisol-Freisetzung gedrosselt wird. Bei anhaltender Belastung funktioniert dieser Mechanismus aber nicht, die Cortisol-Ausschüttung dauert an.
Die Stressreaktionen sollen dazu dienen, den Organismus zu aktivieren, um mit einer Belastungssituation fertig zu werden. Wenn die notwendigen Regenerationsphasen fehlen, wird dem Körper permanent Höchstleistung abverlangt. Das hält der Organismus aber nicht ewig aus. Dauerstress kann somit zu körperlichen Schädigungen führen. Folgende Störungen und Krankheiten sind möglich:
- Gedächtnisprobleme - vor allem durch die Einwirkung von Cortisol auf bestimmte Nervenzellen im Gehirn
- Depressionen - durch die Veränderung der Biochemie im Gehirn
- Sexuelle Probleme - Cortisol unterdrückt die Produktion von Progesteron und DHEA (Vorstufe der Sexualhormone Östrogen und Testosteron), was die Unfruchtbarkeit und den Libidomangel fördert.
- Magen-Darm-Störungen
- Herz-Kreislauf-Störungen - die Erhöhung der Blutfette, des Cholesterins und des Blutdrucks fördern die Gefäßverkalkung
- Diabetes-Risiko - infolge des hohen Blutzuckerspiegels
- Störung des Immunsystems - geringere Anzahl von T-Lymphozyten und Killerzellen im Blut, die Infektionsgefahr steigt.
 
Burnout-Syndrom
Dauerbelastungen und der damit verbundene chronische Stress können zum bekannten Burnout-Syndrom führen. Körperliche Erschöpfung, geistige Leere, Lustlosigkeit, psychische und körperliche Störungen prägen dieses Bild.
Berufliche Belastungssituationen, die zum Burnout-Syndrom führen können, sind etwa folgende: schlechte Arbeitsbedingungen, schlechtes Betriebsklima, Mobbing, Zeitdruck, steigende Anforderungen, Unzufriedenheit mit der Jobwahl, der Position oder der Tätigkeit, zunehmend hohe Verantwortung, Nacht- und Schichtarbeit, schlechte Kommunikation, unfähige Vorgesetzte, Management-Fehler, Hierarchieprobleme, mangelnde Ausstattung des Arbeitsplatzes, zunehmende Komplexität und Unüberschaubarkeit, mangelnder Einfluss auf die Arbeitsabläufe, Verantwortung für nicht kontrollierbare Vorgänge, bürokratische Zwänge, Angst vor Jobverlust.
Der Entwicklungsprozess kann folgendermaßen verlaufen: Starke Motivation, Ehrgeiz, Idealismus, großes Engagement - Erleben einer Diskrepanz zwischen den Erwartungen und dem Arbeitsalltag, Ausbleiben der erwarteten Anerkennungen und erhofften Erfolge - zunehmende Unsicherheit und Frustration, zunehmendes Konflikterleben - Unruhe, Ungeduld, emotionale Labilität, Gereiztheit, Aggressivität, Gekränktheit - Kommunikationsprobleme, verminderte Belastbarkeit, Leistungsbeeinträchtigung - Sinnkrise, Hilflosigkeit, Resignation - Ängste, Niedergeschlagenheit, Depressionen, Müdigkeit, Erschöpfungszustände, Regenerationsprobleme, vegetative und psychosomatische Störungen wie Kopfschmerzen, Verspannungen, Schlafstörungen, Herz-Kreislauf-Probleme, Magen-Darm-Störungen, sexuelle Störungen, Infektanfälligkeit.
Häufig kommt es zu Selbstbehandlungsversuchen mit Alkohol, Nikotin, Kaffee, Medikamenten oder gar Drogen, die den Zustand oft nur noch verschlimmern.
Die Folgen sind etwa die Abnahme des Engagements, der Motivation, der Kreativität, der geistigen Fähigkeiten und der Leistungsfähigkeit, Selbstmitleid, Schuldgefühle, Minderwertigkeits- und Versagensgefühle, Verbitterung, innerer und äußerer Widerstand, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Fluchtphantasien und Tagträume, Krankenstände, Angst vor Kündigung, Suizidgedanken.
Darüber hinaus kommt es häufig zur Verdrängung von Enttäuschungen, eigenen Fehlern und Misserfolgen, zu übertriebenen Selbstvorwürfen und zur Selbstabwertung oder zur Schuldabwälzung auf andere, zur Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse, zur Vernachlässigung von Hobbys und zwischenmenschlichen Kontakten, zu Partnerschaftsproblemen, zu familiären Schwierigkeiten, zu Isolation, Vereinsamung und Zynismus.

Stress-Reduktion
Die Vorbeugung gegen derartige Stressreaktionen besteht darin, sowohl privat als auch beruflich vor allem Dinge zu tun, die den persönlichen Neigungen und Stärken entsprechen (zumindest nicht widersprechen), die eigenen Kräfte dosiert einzusetzen, sich nicht permanent zu verausgaben und sich Regenerationsphasen zu gönnen. Etwas weniger ist letztlich oft mehr.
Um mit einer bereits bestehenden Krise fertig zu werden, gilt es, die Lage möglichst sachlich zu analysieren, zu beurteilen, die Schlussfolgerungen daraus zu ziehen, Bewältigungsstrategien zu entwickeln und die notwendigen Schritte setzen. Ohne professionelle Hilfe wird das in den meisten Fällen nicht möglich sein.
Die regelmäßige Durchführung des Entspannungstrainings trägt dazu bei, Stressreaktionen zu dämpfen und schwierige Umstände besser bewältigen zu können.
Mit Hilfe des Konstruktiven Denkens können die Stressreaktion nicht nur gedämpft, sondern oft sogar verhindert werden. Rationales Analysieren der Lage, Kontrollieren und Neutralisieren von negativen Kognitionen und angemessenes Bewerten der eigenen Person, von Mitmenschen und Situationen sowie vernünftiges Planen von Maßnahmen bewirken, dass negative Emotionen und die daraus resultierenden Stressfolgen entweder erst gar nicht entstehen oder rasch wieder abgebaut werden.
Bei guter Beherrschung und regelmäßiger Anwendung der Übungen wird das Gleichgewicht zwischen Sympathicus (überwiegt in der Phase der Anspannung, Arbeit und Leistungsbereitschaft) und Parasympathicus (überwiegt in der Phase der Erholung und Ruhe) wiederhergestellt. Während der Entspannungsübung erfolgt gewöhnlich eine Umschaltung von der sympathischen Phase in die parasympathische, regenerierende Phase. Der Stressabbau bewirkt neben der seelischen und körperlichen Stabilität auch eine Stärkung des Immunsystems.
Neben dem Entspannungstraining und dem Konstruktiven Denken wirken sich vor allem körperliche Aktivität (regelmäßiger und mäßiger Sport), ausreichender Schlaf und gesunde Ernährung positiv auf die Stressvorbeugung und Stressbewältigung aus.
Schlafförderung
 
Wir benötigen den Schlaf und insbesondere den Traum, um den Körper zu regenerieren. Wird der Schlaf über einen längeren Zeitraum gestört, so wird auch der Regenerationsvorgang in Mitleidenschaft gezogen. Die Folgen sind Konzentrationsschwierigkeiten, Müdigkeit und Schwäche, Aggressivität sowie eine Abnahme der allgemeinen Belastbarkeit. Schlafstörungen werden einerseits durch äußere Reize wie Lärm, Licht, Veränderung des Schlafraumes oder des Bettes, Temperaturunterschiede u.s.w. bewirkt, andererseits spielen psychische Belastungen und Konflikte wie Beziehungs- und Berufsprobleme, Ängste, Nicht-Abschalten-Können, Überforderungs- und Schuldgefühle eine entscheidende Rolle. Daneben wirken sich auch Alkoholmissbrauch, unregelmäßiger Tagesablauf, übermäßiges Essen und natürlich auch körperliche und seelische Krankheiten negativ auf den Schlaf aus.
Viele Menschen beginnen nach dem Zubettgehen zu grübeln und Probleme zu wälzen, sie können nicht abschalten. Dazu kommt ein weiteres Übel: gelegentliche Schlafstörungen werden zu sehr beobachtet und registriert, es entsteht die Angst, nicht einschlafen zu können und in der Folge erwartet man schon gespannt auf eine neuerliche unruhige Wachphase. Der natürliche Einschlafvorgang geht verloren, statt dessen entwickelt sich mehr und mehr der bewusste Wunsch, endlich einzuschlafen, verbunden mit dem Zweifel, tatsächlich bald einschlafen zu können. Jedoch: je bewusster man einschlafen will, je mehr der Schlaf herbeigesehnt wird, desto schlechter schläft man letztlich ein.
Der erste Schritt zur Behebung der Schlafstörung besteht somit darin, den Zwang und die negative Erwartung abzubauen und die neutrale Einstellung zum Schlaf zurückzugewinnen. Das heißt, es sollte einem relativ gleichgültig werden, wie lange man wach liegt und wann man einschläft. Ein abendliches Entspannungstraining kann dabei eine wertvolle Hilfe leisten, da es entscheidende Schlafbedingungen herstellt: Durch die Bewusstseinseinengung infolge der Konzentration auf die Übungsformeln und bestimmte Körperteile wird von der Schlaferwartung und dem Grübeln abgelenkt; durch die entstehende Ruhe und Entspannung werden die körperlichen und seelischen Voraussetzungen für den nachfolgenden Schlaf vorbereitet. Geeignete Vorsätze können diese Wirkungen unterstützen.
Angst, Panikzustände
 
Furcht ist ein bei allen Menschen auftretendes Gefühl angesichts einer realen Bedrohung durch ein bestimmtes Objekt, eine bestimmte Person oder einen bestimmten Umstand. Sie ist also im Grunde genommen ein notwendiger Schutz- und Verteidigungsmechanismus.
Angst ist ein Gefühl von Furcht, das ohne offensichtliche und reale Ursachen auftritt oder durch Situationen hervorgerufen wird, die an sich nicht gefahrvoll sind.
Phobien sind irrationale Ängste, die durch bestimmte Objekte oder Situationen hervorgerufen werden.
Angst und Furcht sind nicht zwei verschiedene Gefühle, sondern sie haben nur verschiedene Auslöser beziehungsweise Ursachen. Furcht ist die Reaktion auf eine tatsächliche Bedrohung oder Gefahr, also eine sinnvolle Reaktion. Angst hingegen ist eine unangemessene Reaktion und somit sinnlos und unbegründet.
Es gibt angeborene Angstreaktionen, die bei bestimmten Auslösereizen spontan entstehen können: Angst vor Dunkelheit, Blitz und Donner, vor Höhe, vor gewissen Tieren wie Schlangen, Ratten usw. Diese Ängste können sich relativ schnell entwickeln, sind aber nicht so leicht zu beseitigen. Andererseits fürchten wir uns vor viel gefährlicheren Situationen, die im Rahmen der Evolution für uns noch recht neu sind, viel weniger. Z.B. vor elektrischen Anschlüssen, Umweltgiften, dem Autofahren, dem Rauchen oder vor bestimmten Nahrungsmittel.
Stress spielt eine wichtige Rolle bei der Auslösung des Angstteufelskreises. In Phasen mit einem allgemein hohen Anspannungsniveau kann schon eine alltägliche Stresssituation zu einem Auslöser für einen Angstanfall werden. Viele Angstpatienten erleben ihren ersten Angstanfall in einer solchen Stresssituation. Ein starker Stressor kann aber auch bei einem allgemein niedrigen Anspannungsniveau einen Angstanfall auslösen. Das mehrmalige Erleben eines Angstanfalls entwickelt eine anhaltende Sorge, so etwas könnte wieder passieren. Das erhöht wiederum das allgemeine Anspannungsniveau. Auch die mit den Angstanfällen verbundene Leistungsverminderung und Unzufriedenheit mit sich selbst können das Anspannungsniveau steigern. Es können nun schon schwache Stressoren und Belastungen zur Auslösung eines Angstanfalles führen.
Folgende Angstsymptome sind möglich: schnellere Herz- und Atemtätigkeit, Schwindel, Erbleichen, Schwitzen, flaues Gefühl im Magen, Druck auf der Brust, Zittern der Glieder, Harn-, Stuhl- oder Brechreiz usw.; starke Aufregung verbunden mit ungeordnetem Denken, Aufblitzen von Lösungsstrategien, geistige Lähmung. Die Wahrnehmung der körperlichen Reaktionen führt oft zu einer weiteren Steigerung der Symptome. Der Zustand klingt wieder ab, wenn die reale oder vermeintliche Gefahr vorüber ist oder wenn eine Erschöpfung eintritt: die Energiereserven sind verbraucht und es kommt zu einem apathischen Zustand.
 
Teufelskreis der Angst
 
Ein Angstzustand besteht aus mehreren Komponenten:
1. Gedanken-Komponente: Eine Situation wird zu Unrecht als bedrohlich beurteilt.
2. Emotionale Komponente: Das Gefühl der Angst wird empfunden.
3. Körperliche Komponente: Angst geht mit dem Ansteigen der physiologischen Erregung des vegetativen Nervensystems einher. Die Folgen sind etwa Steigerung der Herz- oder Atemfrequenz, Muskelverspannungen, Schwindelgefühle u.s.w.
4. Verhaltens-Komponente: Angst führt zur Beeinträchtigung der Konzentration und Geschicklichkeit, zu hilfesuchenden Verhaltensweisen (Medikamente mitnehmen) sowie zu Vermeidungs- und Fluchtverhalten.
Verbreitete Phobien sind etwa die Claustrophobie - die Angst beim Aufenthalt in kleinen Räumen, verbunden mit dem Drang, jederzeit ins Freie zu kommen; Agoraphobie - die Angst, sich auf Plätzen zu bewegen, Straßen zu überqueren, beziehungsweise die Angst, vor den Augen der Öffentlichkeit zu versagen; Tierphobien - die Angst vor Hunden, Mäusen, Ratten, Vögel, Spinnen, Schlangen usw.; Sozialphobien - die Angst, sich der Öffentlichkeit auszusetzen und Kontakte zu anderen Menschen aufzunehmen; Höhenangst; Errötungsangst; Prüfungsangst; Sexualängste; Angst vor Krankheiten; Phobophobie - Angst vor der Angst.
Neben den Phobien gibt es auch inhaltslose, unerklärbare, sogenannte freiflottierende Ängste. Man hat zwar alle Symptome einer Angst, weiß aber nicht, wovor man Angst hat. Lavierte Ängste kommen etwa in Organfunktionsstörungen zum Ausdruck, oft gänzlich ohne Angstgefühle.
Die Entstehung der Angst kann verschiedene Ursachen haben: Erleben angsterregender Situationen, Erleben eines Schocks (Tod eines nahen Angehörigen) oder sonstiger dramatischer Ereignisse (Unfall), Änderung der Lebenslage. Die Erziehung spielt bei der Entstehung von Ängsten eine wesentliche Rolle: Überforderung des Kindes, Strafandrohung, Überbehütung, Familienzerrüttung. Auch können Ängste von den Eltern, Geschwistern und anderen Bezugspersonen 'übernommen' werden. Auch eine anlagebedingte Neigung zu Angstreaktionen kann gegeben sein.
Neben dem Entspannungstraining hilft vor allem das konstruktive Denken, das einerseits durch die Umbewertung und andererseits durch die Dämpfung der Mandelkern-Erregung seine Wirkung entfaltet. Wichtig dabei ist, dass man nicht versucht, die Angst mit aller Gewalt zu unterdrücken, sondern die Bereitschaft entwickelt, zu der Angst zu stehen, ohne sie aber zu dramatisieren und überzubewerten.
Bei Angststörungen wie Panikattacken sind zwei Therapieschritte nötig: Zum einen ist es notwendig, die ursprünglichen Ursachen für die Attacken (etwa Überforderung, Druck, Konflikte, schwierige Lebensbedingungen, neurotische Muster usw.) zu erkennen und zu bearbeiten. Zum anderen ist die Eigendynamik der Attacken, also die Angst vor der Angst, vor den unangenehmen Symptomen, zu beheben. In vielen Fällen sind die Ursachen der Angstanfälle längst nicht mehr wirksam, weil sich die Umstände bereits verändert haben. Alleine das Hineinsteigern (Angst vor den Angstsymptomen, Frustration, Sorge) hält die Attacken am Leben.
Treten bedrohliche körperliche Symptome (vor allem Herz- oder Atembeschwerden, Schwindelgefühle, kollapsähnliche Zustände, Panikattacken usw.) auf, ist neben der Psychotherapie eine ärztliche Untersuchung wichtig.

S e l b s t w e r t
 
Der Selbstwert, ein fundamentales und einflussreiches Persönlichkeitsmerkmal, kann definiert werden als die Empfindung und Bewertung der eigenen Person. Die emotionale Empfindung und die kognitive Bewertung beziehen sich auf Kriterien wie Persönlichkeit, Fähigkeiten, Erfahrungen, Bewältigungsmöglichkeiten, sozialer Umgang, Leistung, Erfolge, Äußeres, Selbstbild, Selbsterleben, Wirksamkeits- oder Fremdbewertungserwartung.
Ein stabiles Selbstwertgefühl setzt voraus, dass man sich selbst wertschätzt und akzeptiert - also sich achtet, mag und annimmt, so wie man ist und so wie man handelt. Der Selbstwert beeinflusst in hohem Maße den Umgang mit sich selbst, das soziale Verhalten, die Beziehungen zu anderen Personen, die Kommunikation sowie das Leistungsverhalten. Der Selbstwert entwickelt sich nicht von alleine, sondern aus der Auseinandersetzung mit sich und der Umwelt.
Ein guter Selbstwert entsteht vor allem dann, wenn die wesentlichen Bezugspersonen (vor allem die Eltern, auch Verwandte, Erzieher und Lehrer) ihrerseits einen gesunden Selbstwert besitzen und sich dementsprechend ausdrücken und verhalten. Von großer Bedeutung sind daher die Ausdrucks- und Verhaltensweisen der wichtigen Bezugspersonen.
Einzelsymptome, die auf eine Selbstwertstörung bzw. Selbstwertstörungs-Kompensation hinweisen können, sind etwa folgende:
- übersteigertes Zuwendungs-, Anerkennungs-, Harmonie- oder Sicherheitsbedürfnis
- übersteigertes Bedeutungs-, Erfolgs-, Geld-, Attraktivitäts-, Kontroll-, Dominanz-, Macht- oder Leistungsstreben
- Gehemmtheit, Schüchternheit
- Unsicherheit, Entscheidungsschwäche, Konfliktängste
- überstarke Besorgtheit und Vorsicht
- Distanz, Abwehrverhalten
- Aufdrängerei, Vordrängerei
- Schwierigkeiten, Meinungen zu äußeren und zu vertreten
- Schwierigkeiten, eigene Gefühle und Bedürfnisse auszudrücken, anderen mitzuteilen und durchzusetzen
- Probleme, 'Nein' zu sagen und zu kritisieren, wenn es angemessen und notwendig wäre
- Ängste, vor Gruppen zu sprechen
- Hemmungen, fremde (wenig bekannte) Menschen anzusprechen bzw. sich mit diesen zu unterhalten
- Unsicherheit bei Gesprächen, insbesondere bei Smalltalk-Konversation
- Peinlichkeitsgefühle
- negative Selbstbeurteilung bezüglich Aussehen, Fähigkeiten, Leistung
- negative Selbstdarstellung
- Persönlichnehmen, Gekränktheit
- Beleidigtsein, Trotzigkeit
- Angst, zu kurz zu kommen
- Autoritätsangst - starke Unsicherheit in Gegenwart von als Autoritäten beurteilten Personen
- Schuldgefühle - schlechtes Gewissen bei bestimmten Handlungen, die an sich ok sind
- Kritikangst, Versagensangst
- Argumentations- und Rechtfertigungsdrang
- Rückzug, Verstecken, Vermeidung
- Neid, Eifersucht
- Besserwisserei, Sturheit
- Bevormunden, Belehren, Kritisieren
- Arroganz, Zynismus, Intoleranz
- sich selbst aufwerten, den anderen abwerten
- Manipulierbarkeit
- Glaube an Irrationales
- Realitätsflucht
- Anfälligkeit für problematische Ideologien
- übersteigerte Leidenschaft für jemanden oder für etwas - Fixierung, Vergötterung, exzessive Sammelleidenschaft oder Konsumation
- Abhängigkeit, Sucht
- Neigung zu übertriebener Risikobereitschaft (vor allem bei Männern) oder zu Übergewicht bzw. Untergewicht (eher bei Frauen)
- Neigung zu Aggressivität, Destruktivität oder Gewalttätigkeit

Schritte und Ziele der Selbstwert-Stärkung
- Selbstreflexion: Konstruktives Nachdenken über sich, die Mitmenschen und die Gegebenheiten sowie Entwicklung von entsprechenden Erkenntnissen.
- Selbstbewusstsein: Kennen der eigenen Bedürfnisse, Wünsche, Ziele, Stärken, Schwächen und Grenzen.
- Eigenverantwortung: Einsicht, dass man für sich und sein Leben selbst verantwortlich ist.
- Selbstvertrauen: Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten, die gesetzten Ziele erreichen zu können bzw. die gestellten Aufgaben zu meistern.
- Selbstsicherheit: Bedürfnisse, Gefühle und Meinungen ausdrücken; Kritik äußern (wenn angemessen); nein sagen (wenn notwendig); Forderungen stellen; Gespräche beginnen,
  führen und beenden; sich der Öffentlichkeit stellen, Vorhaben gegen Widerstände durchsetzen; mit Fehlern konstruktiv umgehen; (unbegründete) Schuldgefühle neutralisieren.
- Selbstachtung: Die eigenen Handlungen (wenn objektiv begründet) positiv bewerten.
- Selbstannahme: Die eigene Person annehmen - so wie man ist, auch mit seinen Schwächen.
- Bedürfnisbefriedigung, Eigenständigkeit, Gelassenheit, Entspanntheit, Ausgeglichenheit, Stabilität, Attraktivität

Anonyme & automatische Online-Testung und / oder Testung mit Detailauswertung auf Anfrage:  Email  oder 01 5051778
 

 
Einzel-Sitzungen und Kleinst-Gruppen
Einzel-Sitzungen: ab 4 x 60 Minuten, pro Person 390.- €
2-Personen-Sitzungen: ab 4 x 90 Minuten, pro Person 340.- €
3-Personen-Sitzungen: ab 4 x 120 Minuten, pro Person 290.- €
Terminvereinbarung: 01/505 17 78 oder per Email   
 
das nächste Workshop: 12. Dez. 2012
Zeit:  18.00
bis 20.30
Preis:   97.- €,
 inkl. Unterlagen, MP3-Trainings-Programm, Trainings-Uhr
Ort: 1040 Wien, Johann-Strauß-G. 28
Ermäßigungen:
Bei Anmeldung von 2 oder mehr Personen erhalten Sie eine Ermäßigung von 10%.
Studenten und Arbeitslose erhalten, wenn Kurs-Plätze zur Verfügung stehen, bei Vorlage einer Bestätigung eine Ermäßigung von 10%.
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Depressive Verstimmungen

Depressive Verstimmungen kennt wohl jeder Mensch. Man fühlt sich niedergeschlagen, missmutig und lustlos. Im Normalfall vergehen solche Stimmungen aber bald wieder. Echte Depressionen sind intensiver, dauern länger, beeinträchtigen das Alltagsleben und sind unter Umständen mit Ängsten, Sinnlosigkeitsgefühlen, Selbstvorwürfen, Schuld- und Versagensgefühlen, Desinteresse, Apathie, Isolation und Resignation verbunden. Daneben können noch Symptome wie Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, nachlassendes Sexualinteresse, Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Verdauungsprobleme und andere Erscheinungen auftreten. Depressionen können infolge einer schweren psychischen Belastung plötzlich auftreten, der Betroffene steht dem hilflos gegenüber, was wiederum Ängste auslösen kann. Nach Verlauf und Ursachen können mehrere Arten von Depressionen unterschieden werden:
- Neurotische Depressionen: Psychische Konflikte, die in der Vergangenheit
ihre Wurzeln haben, können neben anderen Erscheinungen auch Depressionen bewirken.
- Reaktive Depressionen: Auslösende Faktoren sind vor allem länger andauernde belastende und unangenehme Ereignisse. Misserfolge im Beruf oder Schule, Probleme in der Partnerschaft oder Familie, körperliche Krankheiten u.s.w.
- Endogene Depressionen: Hier liegen höchstwahrscheinlich erbbedingte Faktoren vor, die eine Störung des Nervenstoffwechsels verursachen und in der Folge zu Depressionen führen. Nach der biochemischen Theorie ist der anlagebedingte Mangel an den sogenannten biogenen Aminen (Dopamin, Noradrenalin, Serotonin - Substanzen, die bei der Erregungsübertragung von einer Nervenzelle auf die andere eine wichtige Rolle spielen) und deren Rezeptoren für das Erscheinungsbild der endogenen Depression verantwortlich. Bei der reaktiven Depression besteht nach dieser Theorie ein umweltbedingter Mangel an den biogenen Aminen. Bei endogenen Depressionen steht die medikamentöse Behandlung im Vordergrund, Psychotherapie sowie ist als begleitende Maßnahmen einzusetzen. Bei reaktiven und neurotischen Depressionen steht die Psychotherapie im Vordergrund, Medikamente sollten hier nur unterstützend eingesetzt werden.
- Somatogene Depressionen: Treten als Folge feststellbarer Gehirnverletzungen und körperlicher Krankheiten auf.
- Als weitere Form ist auch eine Art Herbst-Winter-Depression zu erwähnen, die als SAD (Seasonal Affective Disorder) bekannt ist. Im Herbst und Winter, wenn die Tage kürzer und grau werden, entsteht bei manchen Personen ein lustloser, ängstlicher, schwermütiger Gemütszustand. Entscheidend dafür scheint der Mangel an natürlichem Licht zu sein. Licht fördert im Gehirn die Ausschüttung des Botenstoffs Serotonin. Licht trifft auf dem Auge auf, über den Sehnerv wird der Impuls an den Hypothalamus weitergeleitet (Retino-Hypothalamus-Trakt), wo es zur Ausschüttung dieses Botenstoffs kommt. Serotonin sorgt für Ausgeglichenheit und gute Stimmung. Bei Sonnenschein wird also mehr Serotonin gebildet und wir fühlen uns gut gelaunt. Bei einem Mangel an Sonnenlicht mangelt es uns auch an Serotonin und manche von uns fühlen sich dann verstimmt oder gar depressiv. Etwa 14% der Österreicher leiden an dieser Form der Depression. Frauen sind stärker davon betroffen als Männer. Auch Kinder im Schulalter haben bereits darunter zu leiden. Als Behandlung wird vor allem eine Lichttherapie durchgeführt, wobei weißes Licht über die Augen (und nicht über die Haut) aufgenommen werden muss. Auch das Gegenteil der Winter-Depression ist bekannt, die Sommer-Depression, die aber viel seltener zu finden ist.
- Lavierte Depressionen: Depressionen müssen sich nicht immer in bewusst erlebten Unlustzuständen äußern, sie können sich auch hinter verschiedenen körperlichen oder seelischen Störungen wie Herzbeschwerden, Kopfschmerzen oder Schlafstörungen "verstecken". Hier ist es vor allem wichtig, dass die dahinter steckende Depression als solche erkannt und in der Folge behandelt wird.

Psychologische Erklärungsmodelle für Depressionen:
- Gelernte Hilflosigkeit (nach Seligman): Wenn die eigenen Verhaltensweisen über eine längere Zeit hindurch keinerlei Einfluss auf (negative) Ereignisse haben, so wird gelernt, dass eigenes Handeln sinnlos ist und Umweltgegebenheiten nicht beeinflussbar sind. Daraus resultieren folgende Störungen: Motivationsverlust; Lerndefizit (auch unter Bedingungen, unter denen man sehr wohl mit eigenem Handeln etwas ausrichten könnte, gelingt es kaum, sich diesen neuen Gegebenheiten anzupassen und entsprechend aktiv zu werden); Ängste, Magengeschwüre, Appetitverlust, Depressionen.
- Verstärker-Mangel-Theorie (nach Lewinsohn): Ein Mangel an Erfolgserlebnissen führt zu Verstimmungen, Niedergeschlagenheit, körperlichen Symptomen und schließlich zu Verhaltensdefiziten.
- Depression als kognitive (= die Erkenntnis betreffende) Störung (nach Beck): Der Depressive hat im Laufe seiner Entwicklung bestimmte negative Erfahrungen gemacht, die sich als kognitive Schemata verfestigt haben und durch bestimmte Auslöse-Situationen immer wieder aktiviert werden. Der in depressiven Schemata denkende Mensch sieht sich selbst, die Umwelt und die Zukunft negativ. Die Gedanken kreisen in irrationaler Weise um Themen, die die eigene Person abwerten. Der Depressive setzt sich herab, lehnt sich ab, interpretiert Misserfolge als Zeichen eigener Unfähigkeit und sieht sich mit unüberwindbaren Hindernissen und Belastungen konfrontiert. Folgeerscheinungen dieser kognitiven Störung sind: Niedergeschlagenheit, Verlust an Freude und Befriedigung; geringe Selbstbewertung, negative Erwartungen, Selbstbeschuldigungen, verzerrtes Selbstbild; Vermeidungs- und Fluchtverhalten, Entschlusslosigkeit, Selbstmord-Wünsche, erhöhte Abhängigkeit von anderen; Appetitverlust, leichte Ermüdbarkeit.
Zu Depressionen neigende Personen sollten in erster Linie darauf bedacht sein, die irrationalen Beurteilungs- und Denkmuster aufzudecken, zu verändern und in der Folge mit aller Konsequenz die konstruktive Denkweise zu fördern. Darüber hinaus sollte man versuchen, aktiv zu werden, mannigfaltige Interessen aufzubauen, stabile soziale Beziehungen zu erhalten oder aufzunehmen - Partner, Familienmitglieder, Freunde und Bekannte spielen bei der Überwindung von Depressionen eine wichtige Rolle - und die Selbständigkeit und Anpassungsfähigkeit zu fördern.
Negative Aspekte von derzeit nicht beeinflussbaren Gegebenheiten versucht man in ihrer Bedeutung etwas abzuwerten, anzunehmen und das Beste daraus zu machen. Positive Aspekte, seien sie im Vergleich zu den negativen scheinbar auch noch so klein und unbedeutend, sollten aufgewertet und in den Blickpunkt gerückt werden.
Den Depressiven quälen häufig Versagensängste, Ausweg- und Sinnlosigkeitsgefühle. Daher ist es entscheidend, Strategien zu entwickeln, die zwei Bedingungen erfüllen: sie müssen einerseits in der Lage sein, anstehende Aufgaben zu meistern und vorliegende Probleme zu lösen, dürfen aber andererseits den Betroffenen nicht überfordern (den Depressiven überfordert oft schon der einfachste Handgriff). Diese beiden Bedingungen unter einen Hut zu bringen, erweist sich nicht selten als schier unüberwindbare Hürde und ringt selbst dem erfahrenen Therapeuten oft all seine Kunst ab.
Die Ziele und Maßnahmen sollen den persönlichen Bedürfnissen und Möglichkeiten entsprechen - und nicht widersprechen. Nicht totale Veränderung soll das Ziel sein (das funktioniert ohnehin nicht), sondern das Aktivieren des brachliegenden Potenzials (im Denken wie im Tun) - das gilt natürlich für alle von uns, nicht nur für Depressive.
 
Für psychotherapeutische Sitzungen besteht die Möglichkeit eines Krankenkassen-Zuschusses
in der Höhe von 21,80.- €. pro 50-Minuten-Sitzung

Auskünfte und Terminvereinbarung unter  01/505 17 78
 
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