Fall-Beispiele zur Anliegen-Problem-Beschreibung

    Häufige Streitereien
    Ich bin Ehefrau, Mutter von drei Kindern, Hausfrau, 49 Jahre alt.
    Mein Mann und ich streiten wegen jeder Kleinigkeit. Das hat sich in den letzten Jahren mehr und mehr entwickelt. Sagt oder tut er etwas, was mir nicht passt (das kommt häufig vor), so kriege ich eine derartige Wut, dass ich mich nicht zurück halten kann. Ich fahre ihn an, mache ihm Vorwürfe und kepple vor mich hin. Er wird daraufhin zornig, schnauzt zurück und schon gibt es den ärgsten Krach. Dann sind wir böse aufeinander und reden stundenlang nicht miteinander.
    Wir leiden beide darunter, natürlich auch die Kinder.
     
    Existenzangst
    Ich bin selbständiger Betriebsberater. 44 Jahre alt, habe Familie.
    Ich war gut im Geschäft, hatte volle Auftragsbücher, gute Einkünfte.
    Seit etwa vier Jahren läuft's immer schlechter. Immer weniger Aufträge, immer weniger Umsätze, immer mehr Unkosten. Ich habe schon alles mögliche versucht: verstärkte Marketingmaßnahmen, Kooperationen mit Kollegen, Änderung meines Angebots. Hat alles kaum etwas gebracht. Wenn's so weiter geht, steuere ich direkt auf den Konkurs zu.
    Ich kann kaum mehr schlafen, bin angespannt, gereizt. Ich bin ratlos.
     
    Finanzielle Probleme - Arbeitslosigkeit
    Finanzielle Probleme infolge Arbeitslosigkeit. Kann meine Rechnungen kaum mehr bezahlen. Die Probleme wachsen mir über den Kopf.
    Bin verzweifelt.
    Job-Verlust vor einem Jahr wegen Konkurses der Firma. Alle Versuche, einen neuen Job zu bekommen, sind gescheitert.
    Bin 53 Jahre alt, männlich, in der Baubranche tätig gewesen.
    Sehe meine Zukunft düster, hoffnungslos.
    Der Lebensstandard ist extrem niedrig, die Familie leidet unter der Situation. Es gibt häufig Streit.
    Mit Alkohol versuche ich den Druck zu lindern und zu vergessen. Ich weiß, ein problematische Entwicklung.
     
    Ängste, Panikattacken
    Seit etwa 3 Jahren leide ich unter Panikattacken. Sie werden immer ärger.
    Aus heiterem Himmel bekomme ich Herzrasen, Schwindelgefühle, mir wird heiß, ich fange an zu zittern. Ich verliere völlig die Kontrolle. Manchmal habe ich Angst, verrückt zu werden, umzufallen, einen Herzinfarkt zu bekommen. Wenn es unteren Leuten auftritt, ist mir das besonders unangenehm. Die müssen sich ja sonst was über mich denken.
    Ich war schon bei mehreren Ärzten. Die sagen, ich sei gesund, zumindest körperlich. Ich habe es schon mit Beruhigungsmittel und Antidepressiva versucht. Ich will aber nicht dauernd Medikamente nehmen. Mit Yoga habe ich es auch schon versucht - ohne Erfolg.
    Ich bin weiblich, 35 Jahre alt, verheiratet, habe 2 Kinder.
    Von Beruf bin ich Lehrerin. Ich kann meinen Job kaum noch verrichten. Bin öfters in Krankenstand.
     
    Probleme mit meinem Chef
    Ich bin weiblich, 43 Jahre alt, Sachbearbeiterin.
    Ich arbeite seit 12 Jahren in einem mittelgroßen Betrieb. Die Arbeit gefällt mir an sich. Seit 3 Jahren etwa habe ich einen neuen Vorgesetzten. Seit dem denke ich fast täglich an Kündigung.
    Er macht blöde Bemerkungen, kritisiert mich vor anderen, setzt mich permanent unter Druck.
    Auf der anderen Seite weiß ich nicht wirklich, was er von mir will. Er gibt unklare Anweisungen, ist kurz angebunden, gereizt. Ich traue mich schon gar nicht mehr, ihn etwas zu fragen, weil er mich dann nur als unselbständig und inkompetent hinstellt. Wenn ich dann manchmal völlig fertig bin, meint er, ich sei übersensibel und nicht belastbar.
    So kann es nicht weiter gehen. Aber eine andere Stelle zu finden, ist in den schwierigen Zeiten sicher nicht einfach. Ich verdiene ja ganz gut, das würde ich woanders kaum bekommen.
    Was soll ich tun?
     
    Rücksichtsloser Chef
    Bis vor zwei Jahren war ich gesund, erfolgreich und glücklich. Dann habe ich einen neuen Chef bekommen. Ein ehrgeiziger, arroganter, zynischer und rücksichtsloser Mensch. Und ein mächtiger. Ihm gehört seit einiger Zeit ein Großteil der Firma. Er ist der oberste Boss.
    Viele Mitarbeiter leiden unter seiner Herrschaft. Einige haben bereits gekündigt.
    Ich bin 55 Jahre alt, habe eine gute Position, verdiene sehr gut. So eine Stelle finde ich nicht mehr - nicht in meinem Alter.
    Auf der anderen Seite halte ich das Verhalten des Chefs nicht mehr aus. Er behandelt mich wie einen Trottel. Er ignoriert mich, kritisiert mich, nichts passt ihm. Das Ärgste sind seine verletzenden Bemerkungen vor den Mitarbeitern. Es ist so unwürdig, peinlich, schrecklich.
     
    Probleme mit meiner alten Mutter
    Ich bin weiblich, 53 Jahre alt, ledig, keine Kinder, vom Beruf Sekretärin.
    Meine Mutter ist 77 Jahre alt, Witwe, lebt in einer schönen Wohnung unweit von mir.
    Ich habe noch eine jüngere Schwester und zwei ältere Brüder.
    Meine Mutter ist an sich gesund, neigt zu Depressionen, ist ziemlich unselbständig. Seit dem Tod meines Vaters vor 8 Jahren zieht sie sich zurück, pflegt die früheren Freundschaften und Bekanntschaften kaum noch.
    Sie sitzt zu Hause und wartet, dass sich ihre Kinder melden und sich um sie kümmern.
    Meine drei Geschwister wohnen weiter weg, haben Familie, Job und nehmen sich kaum Zeit für die Mutter.
    Alles bleibt an mir hängen. Meine Mutter verlangt, dass ich sie 3x täglich anrufe, fast täglich besuchen soll, am Wochenende mit ihr Ausflüge usw. machen soll. Auch im Urlaub will sie dabei sein.
    Sie verlässt sich ganz auf mich - bei Besorgungen, Amtswegen usw. Dass mir das alles zu viel wird, sieht sie nicht ein.
    Tue ich einmal weniger für Sie, bekomme ich Vorwürfe. Oft genug gibt es heftige und grässliche Auseinandersetzungen. Ich bin zwischen Schuldgefühlen und Aggressionen gegen meine Mutter hin und her gerissen. Seit einigen Jahren leide unter Depressionen.
    So ist mein Leben nicht lebenswert. Ich denke manchmal darüber nach, ob es nicht besser wäre, es zu beenden.
    Was erwartet mich noch? Jedenfalls nichts Gutes.
     
    Probleme mit Kollegen
    Zwei meiner Kollegen machen mich fix und fertig.
    Ich bin im öffentlichen Dienst beschäftigt, 49 Jahre alt, männlich.
    Die zwei Kollegen sind dicke Freunde. Ich sitze mit ihnen im selben Büro. Sie machen Witze über mich, machen mich vor anderen lächerlich, richten mich aus. Sie überhäufen mich mit Arbeit, tun selbst eher wenig. Wenn ich mich einmal zur Wehr setze, werden die zwei richtig aggressiv. Sie drohen mir, beleidigen mich oder reden kaum mit mir.
    Ich habe schon öfters mit meinem Chef darüber gesprochen. Ich habe das Gefühl, der will sich mit den beiden nicht anlegen und seine Ruhe haben. Er meint, das alles würde ich mir nur einbilden, ich solle nicht so empfindlich sein. Im übrigen würde es schon irgendwann besser werden.
    Aber es wird nicht besser, eher schlechter. Meine Nerven sind am Ende. Ich habe zunehmend Angst, zur Arbeit zu gehen.
     
    Stress
    Bin Geschäftsführerin einer kleineren Firma, Mutter, Ehefrau, Frau, zum Teil Hausfrau, habe gesellschaftliche Verpflichtungen. Bin im Dauerstress. 36 Jahre. Was kann man da machen?
     
    Permanenter Druck
    Im Top-Management - Zeitdruck, Arbeitsdruck, jeder erwartet etwas, will etwas.
    Hinzu kommen die üblichen Konflikte mit Kollegen, Geschäftspartnern usw.
    Informationen einholen, verarbeiten, berücksichtigen.
    Konzepte erstellen, Konzepte prüfen, Konzepte genehmigen oder ablehnen.
    Besprechungen, Konferenzen, Präsentationen, Vorträge, Verhandlungen, Reisen.
    An sich macht mir der Job Spaß, ich will ja so einen Job, ich habe mich jahrelang darum bemüht.
    Aber der permanente Druck ist kaum noch zu schaffen. Andere dürfen das aber nicht merken, sonst ....
     
    Unsicherheit
    Technischer Angestellter, 28 Jahre alt.
    Ich bin unsicher und mich plagen Selbst-Zweifel.
    Wenn ich eine Aufgabe gestellt bekomme, wenn etwas Neues, Ungewohntes zu machen ist, denke ich sofort, dass ich das nicht schaffe werde, dass ich versagen werden, dass ich mich blamieren werde und kritisiert werde.
    Solche Gedanken plagen mich oft tagelang, ich kann nicht schlafen, bin angespannt, habe zu nichts Lust.
    Diese Unsicherheit war schon in der Schule. Ich hatte Prüfungsängste und panische Ängste vor Referaten.
    Manche Aufgaben und Vorhaben packe ich aus Angst, zu scheitern, erst gar nicht an. Deshalb komme ich beruflich auch nicht recht weiter.
    Dieses Problem macht mir schwer zu schaffen.
     
    Probleme mit Mitarbeitern
    Unternehmer, 54 Jahre
    Probleme mit manchen Mitarbeitern: unzuverlässig, desinteressiert, unengagiert, unselbständig, fehlerhafte und mangelhafte Arbeit, häufige Konflikte, überdurchschnittlich viele Krankenstände, hohe Fluktuation.
    Ich habe das Gefühl, manche Mitarbeiter wollen das Unternehmen und mich nur ausnützen, sie sind nicht bereit, eine ordentliche Gegenleistung für das Geld zu erbringen.
     
    Nicht Nein-Sagen-Können
    Teilzeitbeschäftigte, Hausfrau, Mutter, Ehefrau, 46 Jahre alt.
    Ich kann Bitten, Wünsche und Forderungen nicht ablehnen.
    Einerseits sage ich oft automatisch, ohne zu denken ja. Andererseits traue ich mich nicht, eine Bitte oder einen Vorschlag abzulehnen. Es wäre mir unangenehm, peinlich. Ich hätte dabei das Gefühl, dass die jeweilige Beziehung dadurch gestört würde.
    Ich mache daher oft Dinge, die ich eigentlich nicht tun möchte, zu denen ich ganz und gar nicht stehe.
    Ich stehe unter Druck, bin frustriert, mache mir oft Selbstvorwürfe, dass ich so schwach bin - aber ich komme aus dem Problem nicht raus.
     
    Ungeliebter Job
    Ich mag meine Arbeit nicht, meinen Job nicht, die Firma nicht, die ganze Branche nicht. Die ganze Sache interessiert mich nicht, sie langweilt mich, manchmal widert mich alles an.
    Mein Problem ist, dass ich eine sehr spezifische Ausbildung habe. Es gibt nur wenige Stellen. Ein Wechsel ist schwierig, weil in anderen Branchen meine Fachkenntnisse nicht oder kaum gebraucht werden.
    Warum ich das jemals studiert habe, ist mir schleierhaft (meine Mutter tut das gleiche, ist aber sehr erfolgreich und engagiert - wohl deshalb).
    Ich verdiene gut, habe sogar gute Aufstiegschancen. Meine Mutter hat viel Einfluss und kümmert sich um darum.
    In einer andern Firma würde ich wohl nie diese Möglichkeiten haben.
    Ich bin Akademiker, 32 Jahre alt, bereits geschieden, habe zwei Kinder (auch eine schwierige Sache). Ich habe eine Freundin - auch schwierig.
    Es ist überhaupt alles schwierig.
     
    Beziehungs-Krise
    Ehefrau, 37 Jahre. Mein Mann betrügt mich, seit Jahren, regelmäßig. Wir haben drei liebe Kinder, ein schönes Haus usw.
    Ich bin nicht mehr berufstätig, mein Mann wollte das so.
    Mein Dilemma ist: Ich liebe meinen Mann nach wie vor (trotz der Kränkungen, Enttäuschungen, Frustrationen, Auseinandersetzungen) und ich weiß auch die materiellen Vorzüge zu schätzen.
    Er hat schon oft versprochen, sich zu ändern, mit keinen anderen mehr etwas anzufangen. Aber es passiert immer wieder. Er belügt mich, streitet alles ab, bis ich die Beweise vorlege. Dann redet er herum, gibt's notgedrungen letztlich zu, entschuldigt sich, schwört hoch und heilig Besserung. Bis zum nächsten Mal.
    Es wird wohl auf eine Scheidung hinauslaufen. Was wird aus den Kindern? Die hängen an ihm. Er ist ja auch ein lieber Vater.
     
    Unzufriedenheit mit dem Leben
    Ich bin 59 Jahre, männlich. Von außen betrachtet schaut mein Leben ganz gut aus. Liebe Frau, liebe Tochter, gute finanzielle Lage, schöne Wohnung, Freunde, Urlaube, etwas Sport, alle sind gesund. Auch mein Job ist ok. In ein paar Jahren geht's in die Pension. Dann werde ich irgendwann 70, vielleicht 75, irgendwann ist's dann vorbei.
    Und das war's dann. Das war dann alles.
    Was hatte ich nicht für welche Pläne, Visionen! Was wollte ich nicht alles auf die Beine stellen! Nichts verwirklicht. Nicht dass ich nichts versucht hätte. Vielleicht nicht das nötige Glück gehabt, vielleicht nicht mit der nötigen Power vorangetrieben, vielleicht nicht die richtigen Ideen gehabt?
    Es ist ein stinknormales Leben geworden.
    Damit hadere ich. Das macht mich unzufrieden und nicht selten depressiv. Dann freut mich gar nichts mehr.
     
    Entscheidungs-Problem
    Ich stehe vor einer wichtigen und folgenschweren Entscheidung.
    Ich bin Beamter, 48 Jahre alt, pragmatisiert, führe (führte bis vor kurzem) ein angenehmes, nicht uninteressantes, zufriedenes Leben. Bin verheiratet, drei Kinder - 15, 11 und 5 Jahre.
    Ich bin ein Spezialist auf meinem Gebiet. Und das ist auch die Grundlage meines Konfliktes.
    Ich habe von einem namhaften Unternehmen eine Stelle angeboten bekommen - äußerst interessant, sehr gut bezahlt, ein Chance, wie man sie vielleicht nur einmal im Leben bekommt.
    Das Unternehmen hat seinen Sitz in einer anderen Stadt, ca. 300 km weit entfernt vom Wohnort.
    Ich müsste entweder samt Familie umziehen oder während der Arbeitswoche dort allein in einer kleinen Wohnung leben.
    Umziehen wollen wir aus den verschiedensten Gründen nicht. Nur am Wochenende und im Urlaub mit der Familie zusammen zu sein, ist auch nicht gerade erstrebenswert.
    Der Konflikt: angenehmes Leben mit der Familie, sicherer, eher ruhiger Job - toller, aber fordernder und weniger sicherer Job, alleine in der fremdem Stadt, Wochenend-Beziehung.
    Ich kann mich nicht entscheiden. Aber allzu lange kann ich nicht mehr warten.
     
    Schwierige berufliche Situation
    Ich bin in der Geschäftsführung eines staatsnahen Unternehmens. An sich ein eine erstrebenswerte Position. Eigentlich das Ziel meiner Träume.
    Aber: gegensätzliche Interessen, widersprüchliche Ziele, irrationale Entscheidungen, Ineffizienz, Freunderlwirtschaft, Konflikte, Ängste um Macht und Positionen, Intrigen usw.
    Das frustriert, demotiviert, kostet Kraft.
    Manchmal hätte ich gute Lust, alles hin zu schmeißen. Auf der anderen Seite habe ich fast panische Angst, den Job zu verlieren.
    Was kann man in so einer Lage tun?

     

     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
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