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Bedürfnisse - Selbstwert

Ein Bedürfnis ist eine überaus stabile menschliche Grundeigenschaft. Es wird häufig als Ausdruck eines physiologischen oder psychologischen Mangelzustands definiert, der mit dem Streben nach Befriedigung ver­bunden ist, um sich (wieder) ausgeglichen und wohl zu fühlen. Im Unterschied dazu ist ein Wunsch der Drang, ein persönliches Begehren zu erfüllen und beinhaltet gewöhnlich eine konkrete Zielvorstellung. Etwa eine bestimmte Wohnung, Möblierung oder Wohngegend, ein bestimmtes Haus oder Auto, eine bestimmte Kleidung oder Kosmetik, ein bestimmter Urlaub, Restaurant-, Theaterbesuch oder Schmuck … Während die Wunsch-Erfüllung ein Akt der Verwirklichung individueller Ziele ist, stellt die Bedürfnis-Befriedigung eine weitgehende (kollektive) Notwendigkeit zur Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung der körperlichen und seelischen Stabilität dar. Abraham Maslow stellte zwei Motivationsformen gegenüber.
Die Mangelmotivation, die uns veranlasst, unser körperliches und psychisches Gleichgewicht (wieder) herzustellen, und spannungs­reduzierende Handlungen erklärt.
Sowie die Wachstumsmotivation, die uns antreibt, das zu überschreiten, was wir in der Vergangenheit getan haben oder gewesen sind, und somit spannungssteigernde Handlungen erklärt.
Die Bedürfnispyramide von Maslow zeigt die Reihenfolge unserer (angeborenen) Bedürfnisse. Es ist ein hierarchisch aufgebautes Modell, wo­nach ein Bedürfnis erst dann so richtig zur Geltung kommt, wenn die in der Rangreihe darunter stehenden Bedürfnisse befriedigt worden sind.

Mit dem Ausmaß der Bedürfnisbefriedigung - vor allem in der Kindheit - korreliert eine fundamentale und einflussreiche Persönlichkeitseigenschaft, der Selbstwert.

Der Selbstwert kann definiert werden als die Empfindung und Bewertung der eigenen Person. Die emotionale Empfindung und die kognitive Bewertung beziehen sich auf Kriterien wie Persönlichkeit, Fähigkeiten, Erfahrungen, Bewältigungsmöglichkeiten, sozialer Umgang, Leistung, Erfolge, Äußeres, Selbstbild, Selbsterleben, Wirksamkeits- oder Fremdbewertungserwartung.
Der Selbstwert basiert auf Kriterien wie Selbstbewusstsein, Eigenverantwortung, Selbstvertrauen, Selbstsicherheit, Selbstbehauptung, Selbstachtung und Selbstannahme.
Der Selbstwert beeinflusst in hohem Maße den Umgang mit sich selbst, das soziale Verhalten, die Beziehungen zu Mitmenschen, die Kommunikation, das Bedürfnisbefriedigungs-Streben sowie das Leistungsverhalten.

Aufgrund von Defizit- und Belastungserfahrungen vor allen in der (frühen) Kindheit entwicklet sich häufig ein übersteigertes Verlangen nach Befriedigung der entbehrten Zuwendung, Anerkennung, Bedeutung, Sicherheit, Geborgenheit, Würde, Wirkung, der entbehrten wirtschaftlichen, sozialen, gesellschaftlichen Basis. Die Folgen: passiv-narzisstoide oder aktiv-narzisstoide Persönlichkeitseigenschaften

Diese Kompensations-Antriebe wirken sich nicht selten sehr negativ auf die Betroffenen und, insbesondere bei narzisstoiden oder gar narzisstischen Begierden, auf die Mitmenschen aus.
Jedoch, richtig eingesetzt, kanalisiert und kontrolliert, können sich diese Kräfte als überaus
starke Antriebs- und Erfolgsfaktoren erweisen.

Das Profil einer Bedürfnis-, Selbstwertanalyse kann - gemeinsam mit einer umfassenden Potenzial-Analyse (Antriebe, Stärken, Möglichkeiten) - als sehr gute Grundlage für eine berufliche Funktions- und Positionsbestimmung dienen.


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